Physik der Wurfbewegung

Fallende oder geworfenen Gegenstände unterliegen verschiedenen Einflüssen, die für seine Bewegung wesentlich sind. Neben den Anfangsbedingungen wie Wurfrichtung und Startgeschwindigkeit gehören dazu auch Form und Gewicht, Windbewegung, Reibung usw. Dieses macht die Vorausberechnung der tatsächlichen Flugbahn sehr kompliziert.

In der Physik wird deshalb die Behandlung der Wurfbewegung sehr stark abstrahiert, um die Bewegung durch einfache Gesetze darstellen zu können. 
Grundlage dieser Reduktion sind die Newtonschen Gesetze. Diese geben an, wie sich die Bewegung eines Körpers verändert, wenn Kräfte auf ihn einwirken.

Demnach werden neben der Ruhelage zwei besondere Bewegungsformen unterschieden:
   -   die gleichförmige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit
   -   die gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit sich verändernder Geschwindigkeit

Daneben gilt das Unabhängigkeitsprinzip: Ein Körper kann sich in einer Richtung gleichmäßig bewegen, in einer anderen Richtung beschleunigt. Beide Bewegungsarten lassen sich unabhängig voneinander durch entsprechende Gesetzmäßigkeiten darstellen. 
Treten weitere Kräfte auf, ist die Bewegung nicht unbedingt mehr gleichmäßig beschleunigt und deutlich schwieriger zu berechnen.

Bewegungszustände:

» Ruhelage

» gleichförmige Bewegung

» gleichmäßig beschleunigte Bewegung

Waagerechter Wurf:
Bei diesem Wurf wird der Körper horizontal - also in x-Richtung - geworfen.
In der x-Richting wirken keine weiteren Kräfte auf ihn ein, er bewegt sich also mit konstanter Geschwindigkeit.
In der y-Richtung wirkt die Fallbeschleunigung nach unten und beschleunigt den Körper mit seiner Gewichtskraft, er wird also mit zunehmender Geschwindigkeit nach unten fallen. Das Diagramm für die y-Richtung hat die Form eines Parabelausschnittes. 

Je größer die Geschwindigkeit in x-Richtung ist, desto schneller erreicht er sein Ziel und umso weniger verliert er an Höhe. Dies spielt z.B. beim Bogenschießen eine große Rolle. 


Ein Körper wird waagerecht geworfen. In Wurfrichtung bewegt er sich gleichförmig (linkes Diagramm), in senkrechter Richtung durch die Fallbeschleunigung aber beschleunigt (rechtes Diagramm).

Senkrechter Wurf:
Beim senkrechten Wurf erhält der Körper eine nach oben gerichtete Startgeschwindigkeit und bewegt sich zunächst nach oben. Da aber seine Gewichtskraft nach unten gerichtet ist, nimmt diese Geschwindigkeit immer mehr ab, bis der Körper seinen Gipfelpunkt erreicht hat. Von da an beginnt der Körper zu fallen, wobei seine Geschwindigkeit - nun aber mit entgegengesetztem Vorzeichen - wieder zunimmt, bis er auf dem Boden aufkommt.
Auch hier hat das Diagramm die Form einer Parabel.
Senkrechter Wurf: zunächst gewinnt der Körper an Höhe, dabei wird seine Geschwindigkeit immer kleiner. Am Gipfelpunkt beginnt er eine Fallbewegung mit zunehmender Geschwindigkeit.
Schiefer Wurf:

Zerlegung der Startgeschwindigkeit in eine waagerechte und eine senkrechte Komponente  
Der schiefe Wurf lässt sich nach dem Unabhängigkeitsprinzip zusammensetzen aus einem waagerechten und einem senkrechten Wurf. Der Körper hat eine Startgeschwindigkeit v, die nun in diese beiden Bewegungsrichtungen zerlegt werden kann. Wie groß jeweils die Geschwindigkeit in x- und y-Richtung ist, hängt dabei vom Abwurfwinkel ab. 
Wurf mit Luftreibung:
Sobald Luftreibung auftritt, wird die Berechnung der Wurfbewegung erheblich schwieriger. In beiden Bewegungsrichtungen kommen nun weitere Kräfte ins Spiel, die die Geschwindigkeit vermindern, also eine (negative) Beschleunigung ausüben.
Diese Kräfte sind von der Geschwindigkeit abhängig, die sich aber ständig ändert.

Um eine derartige Bewegung zu simulieren, ist es am einfachsten, sie in viele kleine Zeitabschnitte zu zerlegen und zu berechnen, welche Änderung an der Bewegung in diesem Abschnitt erfolgt. Ein derartiges Vorgehen nennt man "iterativ". Die Flugbahn ist nun keine Parabel mehr, sondern wird als "ballistisch" bezeichnet.


Wird die Luftreibung berücksichtigt, verändert sich die Flugbahn deutlich. Die Gipfelhöhe sowie die Flugweite sind geringer, außerdem kann der Körper am Ende seiner Flugbahn fast senkrecht herunterfallen.    
 

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